© Jutta Knoch - Heilpraktikerin
Praxis für ganzheitliche Medizin
Leaky-Gut-Syndrom
-der „löchrige“ Darm
© L S.K. 2023
Ein herzliches Dankeschön für dieses tolle Bild geht an dieser Stelle an meine Tochter LS :-)
Beim sog. Leaky-Gut-Syndrom kommt es zu einer vermehrten Permeabilität (Durchlässigkeit) der Darmschleimhaut.
Die intakte Darmschleimhaut hat die Aufgabe, nur bestimmte Stoffe wie z.B. Nährstoffe und Vitamine hindurchzulassen,
damit diese ins Blut gelangen können und auf diesem Weg zu den Zellen transportiert werden zu können.
Für ungünstige Nahrungsbestandteile hingegen besteht kein Durchgang, sodass diese, wie z.B. Gifte, Allergene, unauf-
gespaltene Eiweiße und Bakterien, im weiteren Verlauf dann über den Stuhl ausgeschieden werden.
Beim Leaky-Gut-Syndrom ist die Schutz- und Filterfunktion erheblich reduziert, sodass ungünstige Stoffe die
Schleimhautbarriere überwinden und auf die darunterliegenden Abwehrzellen stoßen - es entstehen Entzündungen.
Symptomatisch zeigen sich z.B. Bauchschmerzen, „Blähbauch“, Bauchkrämpfe, Durchfälle, Verstopfung, Völlegefühl,
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Fettverdauungsstörungen, Laktoseintoleranz, Fruktoseunverträglichkeit,
Histaminintolreanz, Glutenunverträglichkeit. Schulmedizinisch wird an dieser Stelle meist das sog. Reizdarmsyndrom
diagnostiziert. Dennoch sollte zuvor eine schulmedizinische Abklärung der Beschwerden erfolgen, da andere Ursachen
für die Beschwerden zunächst ausgeschlossen werden sollten.
Auch Gehirnnebel, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsstörungen, Hautprobleme und chronische Erschöpfung
können sich bei Leaky-Gut zeigen.
Im weiteren Verlauf des Leaky-Gut können sich Folgeerkrankungen einstellen, wie z.B. entzündliche Gelenkerkrankungen,
Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, Allergien, Migräne, Neurodermitis. Außerdem führt er in der Regel zu Mängeln
von Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren.
Ursächlich für ein Leaky-Gut-Syndrom können z.B. Pilze, Bakterien, Viren, Medikamente (auch Hochdosisgaben Cortison),
Lebensmittelzusatzstoffe, Stress sein.
Im Darm „sitzen“ rund 80 % der Immunzellen, er ist also ein sehr wichtiges Immunorgan des Körpers. Die unter der
Darmschleimhaut befindlichen Abwehrzellen stehen in ständigem Kontakt mit den Darmbakterien. Eine gestörte Darmflora
und Allergene schwächen diese Abwehrzellen oder überaktivieren sie. Daraus können dann eine Infektanfälligkeit bzw.
Autoimmunerkrankungen oder Allergien hervorgehen.
Diagnostisch ist bereits meist die Anamneseerhebung sehr deutlich, welche durch eine MNLS-Diagnostik oft bestätigt
werden kann. Auch stehen der/dem Patientin/en Labortests als Sebsttests zur Auswahl. Diese untersuchen das Alpha-1-
Antitrypsin im Stuhl (Marker für Entzündungen und Durchlässigkeit der Darmschleimhaut) bzw. das Zonulin (Bestandteil der
„tight-junctions“=Dichtungsringe der Schleimhautzellen).
Bei der Therapie des Leaky-Gut-Syndroms kommen vor allem eine Darmsanierung, eine Symbioselenkung, entgiftende und
entzündungshemmende Maßnahmen, Allergiebehandlung, Mineralien, Vitamine und Aminosäuren als auch eine
Ernährungsoptimierung in Betracht.
Auch spielt die Stressachse eine große Rolle. Hier kann das mitochondriale Höhentraining positiven Einfluss nehmen.
Die Therapiedauer ist oft lange und kann bis zu 18 Monaten Zeit in Anspruch nehmen.